SCHEINBARE WIDERSPRÜCHE

[DAS BUCH DES LICHTS]

SCHEINBARE WIDERSPRÜCHE

-DAS BUCH DES LICHTS lehrt: Es gab eine exoterische und eine esoterische Lehre des Buddha?

Ja.

-Im Mahâ-Parinibbhâna-sutta sagt der Buddha zu seinem Lieblingsschüler Ananda: Ich habe die Wahrheit gepredigt, ohne irgendwelchen Unterschied zwischen exoterischer und esoterischer Lehre zu machen; denn hinsichtlich der Wahrheiten, Ânanda, hat der Tathâgata nicht so etwas wie die geschlossene Hand eines Lehrers, der einige Dinge zurückhält.

Ich dachte schon, Du würdest den Einwand nie bringen. Also: Die Frage Anandas bezog sich darauf, welche Instruktionen der Erhabene für den Orden NACH seinem Abscheiden hat. Ich zitiere:
„Sehr bald nun, als der Gesegnete nach völliger Überwindung der Krankheit
anfing, sich zu erholen, verließ er das Kloster und ließ sich an dessen Rückseite
auf einem dort ausgebreiteten Sitz nieder. Und der ehrwürdige Ânanda ging dorthin, wo der Gesegnete sich befand, und grüßte ihn, setzte sich respektvoll neben ihn und redete ihn mit folgenden Worten an:
‚Ich habe gesehen, o Herr, wie der Gesegnete gesund ward, und ich habe
gesehen, wie der Gesegnete zu leiden hatte. Und obgleich mein Körper beim Anblick der Krankheit des Gesegneten schwach wurde wie eine Ranke, und der Horizont mir verschwamm und meine Fähigkeiten nicht mehr intakt waren, schöpfte ich doch dessen ungeachtet ein wenig Trost aus dem Gedanken, dass der Gesegnete nicht aus dem Dasein scheiden würde, bevor er wenigstens Instruktionen betreffs des Ordens hinterlassen hätte.‘
Buddha antwortet:
‚Wieso, Ânanda? Erwartet das der Orden von mir? Ich habe die Wahrheit
gepredigt, ohne irgendwelchen Unterschied zwischen exoterischer und
esoterischer Lehre zu machen; denn hinsichtlich der Wahrheiten, Ânanda,
hat der Tathâgata nicht so etwas wie die geschlossene Hand eines Lehrers,
der einige Dinge zurückhält. Nun, Ânanda, sollte da irgend jemand den
Gedanken im Herzen tragen, „Ich will die Bruderschaft führen,“ oder „der
Orden ist von mir abhängig“, so sollte dieser in allen den Orden betreffenden
Angelegenheiten Instruktionen niederlegen. Der Tathâgata aber,
Ânanda, denkt nicht, dass er es sei, der die Bruderschaft führen sollte oder dass der Orden von ihm abhängig sei. Warum sollte er da Instruktionen hinterlassen in irgendeiner den Orden betreffenden Angelegenheit? (Ende Zitat)

-Buddhas Worte klingen für mich aber immer noch so, als erkläre der Erhabene seinen Jüngern, er hätte keine esoterische Doktrin, die er nur Auserwählten unter seinen Schülern lehrt.

Man muss die Worte nur mit dem rechten Verständnis lesen: Ananda will Instruktionen in Bezug auf die Leitung des Ordens.
Buddha sagt:
„Ich habe euch alles, was für die Leitung des Ordens nötig ist, gesagt
und nichts zurückgehalten. Ich bin nicht wie ein Lehrer, der euch etwas über eure eigene Führung und die Führung der Bruderschaft sagt und andere Dinge heimlich in seiner ‚geschlossenen Faust‘ verbirgt. Ich habe euch alles gesagt, was zur Führung des Ordens nötig ist und was euch bei der Rettung der Menschen Erfolg bringen wird. Sollte da aber jemand sein, der im Orden auftritt und zeigt, was zu seiner richtigen Versorgung und Führung nötig ist, dann sollte dieser in einem jeden den Orden betreffenden Notfalle Instruktionen geben. Ihr werdet in einem solchen Falle bald herausfinden, ob es ein wahrer oder ein falscher Lehrer ist; denn die Regeln, die ich selbst euch gegeben habe, sind die grundlegenden Regeln zur Führung und Leitung eurer selbst wie auch des Ordens, und sie genügen. Ich habe gesprochen.“
Er bezieht sich hier ganz klar auf die von ihm verlangten Instruktionen für die Leitung des Ordens nach Buddhas Tode.

-Gibt es noch andere Hinweise darauf, dass Buddha ein geheimes esoterisches Wissen lehrte?

Buddha enthüllte nicht alle Wahrheiten allen Schülern. An einer Stelle im Samyutta-Nikâya, VI, 31. nimmt der Erhabene eine Handvoll Blätter des Sinsapa Baumes und erklärt, dass, so wie diese paar Blätter nicht ALLE Blätter des Baumes sind, die Wahrheiten die er verkündet hatte, keineswegs alle sind von denen er weiß.

-Gibt es noch ein Beispiel?

In einer anderen Stelle im Hinayana, weigert sich Buddha zu erklären, ob ein Buddha nach seinem Tode lebe oder nicht. Und weiter geht es mit Hinweisen, dass man sich Zurückhaltung und Verschwiegenheit auf erlegen sollte beim Verkünden der Lehre, also der ESOTERISCHEN Lehre.
Ist dies für Übermittler der esoterischen Tradition universell und charakteristisch?
Ja. Selbst der Name HINAYANA also „das geringe unvollkommene Vehikel“, ist ein Hinweis auf die Unvollständigkeit der Buddha Lehre. Was die Mahayana Anhänger nicht dazu berechtigt, ihre Lehre als über der Hinayana Lehre stehend zu verkünden.

-Warum ist sie überhaupt unvollständig ?

Weil der Buddha es oft nicht als nötig empfand, dies zu lehren. Er lehrte meist gerade soviel, um den Pfad zu NIRVANA zu ermöglichen.

-Hinayana ist die Augenlehre?

Ja. Und Mahayana ist die Herzenslehre, also die esoterische Lehre des Buddha. Leider sind die Mahayana Schriften noch gar nicht wirklich erkundet bzw. richtig verstanden.

-Was ist zu tun?

DAS BUCH DES LICHTS verbindet die Augenlehre mit der Herzenslehre. OM.

-Was ist Lalita – Vistara?

Ein nordbuddhistisches Werk, welches ebenfalls die geheime Lehre des Buddha enthält. Auch in folgendem enthüllt uns der Erhabene, dass nicht jeder ALLES versteht von dem, was Buddha lehrte.
„Du bist erstaunt, Kâsyapa, dass du das von dem Tathâgata erklärte Geheimnis nicht ergründen kannst. Das liegt daran, Kâsyapa, weil das von den Tathâgatas, den Arhats usw. erklärte Geheimnis schwer zu verstehen ist.“ Und um den Gegenstand noch weitgehender zu erklären, äußerte der Herr bei dieser Gelegenheit die folgenden Stanzen:
1. „Ich bin der Dharmarâja, der als Zerstörer der Existenz in die Welt
hineingeboren wurde.“
und 2.: „Ich erkläre das Gesetz allen Wesen, nachdem ich ihre Aufnahmefähigkeit geprüft habe.“ Dies ist wiederum ein Hinweis darauf, dass Buddha nicht jeden alles lehrte bzw. enthüllte.
Buddha sagt: „Höhere Menschen mit weisem Verständnis hüten das Wort, hüten das Geheimnis und enthüllen es keinem lebenden Wesen.“

-Meint er damit die Lehre des BUCHS DES LICHTS?

Ja, und mit „Wort“ und „Geheimnis“ bewahren, meint Buddha, dass dieser Teil der Lehre für den gewöhnlichen Menschen schwer zu verstehen ist.
Darum sollte es nur jemanden verkündet werden, der zuvor geprüft wurde, ob er überhaupt für den

-Empfang dieser Lehre geeignet ist?

Ja. Es ist dies ein ganz klare Hinweis auf die geheime, esoterische Lehre Gautama Buddhas, die wie ein Mysterium gehütet werden muss oder sollte. Warum, das erklärt uns der Erhabene in den folgenden Worten:
„Jene Wissenschaft ist schwer zu verstehen; die Einfältigen würden verstört werden, wenn sie diese plötzlich hörten; sie würden in ihrer Unwissenheit vom Wege abgeraten und in die Irre gehen.“

-Jetzt verstehe ich.

Und darum sagt der Buddha: “Ich spreche ihrem Horizont und ihren Fähigkeiten angemessen; mittels mannigfaltiger Bedeutungen (z.B. vertauschbarer Bedeutungen oder Parabeln) passe ich mich ihnen in meinen Ansichten (oder Theorien) an.“

-Also haben die Worte des Erhabenen über „die geschlossene Faust“ sich allein auf die Verwaltungsangelegenheiten im Orden nach Buddhas Tode bezogen.

Ja.

-Gibt es noch andere Schriften, außer dem BUCH DES LICHTS, welche bestätigen, dass der Buddha eine geheime Lehre hatte, die er nur wenigen Auserwählten verkündete?

Ja es gibt eine Schrift des Nordens. Sie behauptet, authentische Worte des Meisters zu enthalten. Diese Schrift zitiert den Erhabenen so: Die geheime Lehre des Buddha sei mit Klugheit und Sorgfalt weiterzugeben, aber NICHT an alle Menschen, sondern nur an Gemüter, die sich in ihrer Disposition von allen anderen unterscheiden.

-Hatte JEDE große religiöse Philosophie oder philosophische Religion in ihren Anfängen eine esoterische Lehre gehabt?

Ja, das lehrt uns DAS BUCH DES LICHTS. Man beschuldigt Buddha einen Nihilismus gelehrt zu haben, also die Nicht – Existenz einer spirituellen oder kontinuierlichen Selbstheit, die Konstitution eines Menschen ausmachend. Das sind wirre Gedanken in den Köpfen von Dalai Lama Buddhisten, die die Lehre des Buddha NICHT verstanden haben, und ihr durch fehlerhaften Weiterverbreitung großen Schaden zufügen.

-Wie konnte das geschehen?

Der Schlüssel zum wahren Buddhismus ging schon früh verloren. Man nahm die nackten Worte wörtlich. Ihre INNERE Bedeutung verstand man meist nicht.

-Buddha lehrte also nicht die Nicht-Realität oder Nicht- Existenz einer statischen kontinuierlichen „Seele“?

Doch, das lehrte er.

-?

Eine solche Seele, die für ewig in einem Himmel lebt GIBT ES NICHT. Denn wie DAS BUCH DES LICHTS lehrt: „Bis hoch zur höchsten Himmelswelt reibt alle Wesenheit sich auf.“ Tut mir leid, liebe Christen, Juden und Muslime, aber es gibt kein ewiges Leben im Himmel und schon garnicht mit 72 Jungfrauen. Doch NIRVANA, welches sich JENSEITS auch der höchsten Himmelswelt befindet, DAS ist die Erlösung vom Rad der Wiedergeburt, und ZERSTÖRT ist man in NIRVANA überhaupt nicht. FREI ist man in NIRVANA, und NUR auf Erden kann man NIRVANA erlangen. Darum stieg Buddha aus dem feinstofflichen Tusita Himmel hinab auf irdische Sphären. OM.

[Nilakantha Agni]

Und hier die PDF dazu zum downloaden

http://3dhost.e-sfk.eu/pdf/frage_u_antwort_26.pdf