Seht nur dieses interessante Gespräch zwischen...
Verfasst: Fr 7. Dez 2012, 09:19
Seht nur dieses interessante Gespräch zwischen dem ewig lüsternen Casanova und dem erleuchteten Grafen St. Germain...
CASANOVA „Sie wollen doch nicht etwa behaupten, dass Sie die Liebe nicht interessiert?!“
ST GERMAIN „Mich interessiert alles. Sogar die Liebe.“
CASANOVA „… Haben Sie nie von einer Gelegenheit Gebrauch gemacht, die sich Ihnen bot?“
ST GERMAIN „Vielleicht habe ich mich anders bedient als Sie … doch für mich war es stets die vollkommene Erfüllung.“
Casanovas Lächeln wurde zu einem breiten, gemeinen Lachen.
CASANOVA „Und Ihre Partnerin, Graf, haben Sie die auch vollkommen befriedigt?“
ST GERMAIN „Ich schmeichle mir selbst bei diesem Gedanken. Sie waren bereit, mich auch fürderhin mit ihrer Freundschaft auszuzeichnen, sie waren obendrein noch dankbar, dass sie weder Überdruss noch Reue empfinden mussten.“
CASANOVA „Dann, mein Freund, müssen sie Ihr Bett unberührt verlassen haben!“
ST GERMAIN „Körperlich ja.“
CASANOVA „Also eine Seelenhochzeit?! Ich dachte, St. Germain, der tadellose Kavalier würde die Lächerlichkeit viel mehr fürchten, als dass er ein hungriges Weib mit Hostien abspeist.“
ST GERMAIN „Sehen Sie, mein Casanova, jetzt sind wir wieder bei einem jener Geheimnisse abgelangt, über die wir vergebens reden würden. Sie begreifen nur so viel, dass die Flamme der Lust nur so lange lodert, bis in der langen Kerze des Rückgrats der Docht ausgebrannt ist. Nebenbei muss ich Sie darauf aufmerksam machen, dass es hohe Zeit ist, mit Ihren Kräften zu haushalten! Meine Ekstase zehrt nicht an meiner Kraft. Je länger sie brennt, umso lebendiger wird sie, und diejenige, mit der ich sie teile, wird nie die Müdigkeit des Erlöschens empfinden.“
aus DER ROTE LÖWE, Kapitel „Der erste Gesandte der Vergangenheit“, München 1992)
CASANOVA „Sie wollen doch nicht etwa behaupten, dass Sie die Liebe nicht interessiert?!“
ST GERMAIN „Mich interessiert alles. Sogar die Liebe.“
CASANOVA „… Haben Sie nie von einer Gelegenheit Gebrauch gemacht, die sich Ihnen bot?“
ST GERMAIN „Vielleicht habe ich mich anders bedient als Sie … doch für mich war es stets die vollkommene Erfüllung.“
Casanovas Lächeln wurde zu einem breiten, gemeinen Lachen.
CASANOVA „Und Ihre Partnerin, Graf, haben Sie die auch vollkommen befriedigt?“
ST GERMAIN „Ich schmeichle mir selbst bei diesem Gedanken. Sie waren bereit, mich auch fürderhin mit ihrer Freundschaft auszuzeichnen, sie waren obendrein noch dankbar, dass sie weder Überdruss noch Reue empfinden mussten.“
CASANOVA „Dann, mein Freund, müssen sie Ihr Bett unberührt verlassen haben!“
ST GERMAIN „Körperlich ja.“
CASANOVA „Also eine Seelenhochzeit?! Ich dachte, St. Germain, der tadellose Kavalier würde die Lächerlichkeit viel mehr fürchten, als dass er ein hungriges Weib mit Hostien abspeist.“
ST GERMAIN „Sehen Sie, mein Casanova, jetzt sind wir wieder bei einem jener Geheimnisse abgelangt, über die wir vergebens reden würden. Sie begreifen nur so viel, dass die Flamme der Lust nur so lange lodert, bis in der langen Kerze des Rückgrats der Docht ausgebrannt ist. Nebenbei muss ich Sie darauf aufmerksam machen, dass es hohe Zeit ist, mit Ihren Kräften zu haushalten! Meine Ekstase zehrt nicht an meiner Kraft. Je länger sie brennt, umso lebendiger wird sie, und diejenige, mit der ich sie teile, wird nie die Müdigkeit des Erlöschens empfinden.“
aus DER ROTE LÖWE, Kapitel „Der erste Gesandte der Vergangenheit“, München 1992)