Gab es gar keinen Exodus,und gibt es gar kein jüdisches...

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DAS BUCH DES LICHTS
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Gab es gar keinen Exodus,und gibt es gar kein jüdisches...

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Gab es gar keinen Exodus,und gibt es gar kein jüdisches Volk?

Hat der Exodus der Bibel wirklich stattgefunden?

Jahrelang wurde ich als Antisemit beschimpft, weil ich in meinen Büchern (DAS BUCH DES LICHTS und DIE WAHRE BEDEUTUNG DER BIBEL) praktisch lehre, dass die gesamte jüdische Geschichte – den Holocaust ausgeschlossen – inklusive Exodus frei erfunden ist. Jetzt bestätigt der weltbekannte jüdische Professor für Europäische Geschichte, der Historiker Professor SHLOMO SAND, jedes meiner Worte. Lesen Sie selbst:

Wie das jüdische Volk erfunden wurde
Erkenntnisse, die nicht in eine lineare Wahrnehmung der Vergangenheit passen
von Professor Shlomo Sand, Professor für Europäische Geschichte

VIDEO http://www.youtube.com/watch?v=IK8oOAhTv3U

Für einen Israeli besteht kein Zweifel, dass das jüdische Volk existiert, seit es auf dem Sinai von Gott die Thora1 empfing und dass er selbst dessen direkter Nachkomme ist. Er glaubt auch, dass sich dieses Volk, aus Ägypten kommend, im “gelobten Land” niederließ, wo das ruhmvolle Königreich Davids und Salomos entstand, das sich später in die Reiche Judäa und Israel teilte. Und er weiß, dass es zweimal vertrieben wurde – im sechsten vorchristlichen Jahrhundert nach der Zerstörung des Ersten Tempels und im Jahr 70 n. Chr., nach der Zerstörung des Zweiten Tempels.

Darauf folgten knapp zweitausend Jahre des Umherirrens. So verschlug es das jüdische Volk in den Jemen, nach Marokko, nach Spanien, nach Deutschland, Polen und bis weit nach Russland hinein. Doch es gelang ihm stets, die Blutbande zwischen seinen versprengten Gemeinden zu bewahren. Deshalb blieb seine Einzigartigkeit erhalten. Ende des 19. Jahrhunderts reiften die Bedingungen für seine Rückkehr in die uralte Heimat heran. Ohne den Völkermord der Nazis hätten Millionen Juden nach und nach und in aller Selbstverständlichkeit Eretz Israel (das Heilige Land: die geografische Region Israel) wieder besiedelt, denn davon träumten sie seit zwanzig Jahrhunderten.

Unberührt lag Palästina da und wartete auf sein ursprüngliches Volk, auf dass es das Land wieder zum Erblühen brächte. Denn es gehörte ihm, nicht dieser geschichtslosen Minderheit, die der Zufall dorthin verschlagen hatte. Gerecht waren also die Kriege, die das verstreute Volk führte, um sein Land wieder in Besitz zu nehmen; und kriminell war der gewalttätige Widerstand der ansässigen Bevölkerung.

Diese Deutung der jüdischen Geschichteist das Werk versierter Vergangenheitskonstrukteure, deren blühende Fantasie seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Versatzstücken der jüdisch-christlichen Religionsgeschichte eine ununterbrochene Stammesgeschichte für das jüdische Volk erfand. Die reichhaltige Geschichtsschreibung des Judentums kennt zwar auch andere Sichtweisen. Diese kamen jedoch über akademische Kontroversen nicht hinaus und tangierten auch nicht die Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte essenzialistische Geschichtsauffassung.

Erkenntnisse, die nicht ins Bild einer linearen Vergangenheit passten, verhallten weitgehend ungehört. Mit zusammengebissenem Kiefer duldete der nationale Imperativ keinen Widerspruch. Zu dieser eigenartigen Halbseitenlähmung beigetragen haben auch die Fachbereiche für die “Geschichte des jüdischen Volkes”, die an israelischen Universitäten unabhängig von den Fachbereichen für “Allgemeine Geschichte” arbeiten. Auch die im Kern juristische Debatte über die Frage “Wer ist jüdisch?” hat diese Historiker nicht weiter beschäftigt: Jüdisch ist für sie jeder Nachfahre des Volkes, das vor zweitausend Jahren ins Exil gezwungen wurde.

An der Ende der 1980er-Jahre von den “neuen Historikern” ausgelösten Kontroverse beteiligten sich die “autorisierten” Vergangenheitsforscher nicht. Zu Wort meldeten sich vor allem Wissenschaftler aus anderen Fachrichtungen: Soziologen, Orientalisten, Linguisten, Geografen, Politologen, Literaturwissenschaftler und Archäologen stellten neue Überlegungen zur jüdischen und zionistischen Vergangenheit an. Akademiker aus dem Ausland schlossen sich ihnen an. Die “Fachbereiche für jüdische Geschichte” hingegen reagierten nur zaghaft und konservativ, verbrämt mit dem apologetischen Geschwafel aus alten Vorurteilen.

In den letzten sechzig Jahren hat sich die israelische Nationalgeschichtsschreibung also kaum weiterentwickelt, und daran wird sich auf absehbare Zeit wohl auch nichts ändern. Die von der Forschung zutage geförderten Fakten stellen indessen jedem ernsthaften Historiker Fragen, die auf den ersten Blick verblüffend erscheinen mögen – und doch sehr grundsätzlicher Natur sind.

Kann man die Bibel als Geschichtsbuch lesen? Die ersten jüdischen Historiker der Neuzeit wie Isaak Markus Jost (1793-1860) und Leopold Zunz (1794-1886) hätten diese Frage mit Nein beantwortet. In ihren Augen war das Alte Testament ein theologisches Werk. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fanden sich Historiker (insbesondere Heinrich Graetz, 1817-1891), die eine “nationale” Lesart der Bibel entwickelten: Abrahams Aufbruch nach Kanaan, den Auszug aus Ägypten, das vereinigte Königreich Davids und Salomos stellten sie als Berichte über eine wahre nationale Vergangenheit dar. Die zionistischen Historiker beten seither diese “biblischen Wahrheiten” nach, die zum täglichen Brot im israelischen Bildungs- und Schulwesen gehören.

In den 1980er-Jahren erschütterte ein Erdbeben die Gründungsmythen: Nach neueren archäologischen Erkenntnissen kann im 13. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gar kein großer Exodus stattgefunden haben. Auch konnte Moses die Hebräer nicht aus Ägypten heraus- und ins “gelobte Land” führen – einfach weil dieses sich damals in den Händen der Ägypter befand. Darüber hinaus findet sich nirgends ein Hinweis auf einen Sklavenaufstand im Reich der Pharaonen noch auf eine rasche Eroberung des Landes Kanaan durch irgendwelche Eindringlinge.

Vom prachtvollen Königreich Davids und Salomos gibt es keine Überreste. Die Entdeckungen des vergangenen Jahrzehnts zeigen, dass damals zwei kleine Reiche existierten: das mächtigere Israel im Norden und der Zwergstaat Judäa im Süden. Dessen Bewohner, die Judäer, wurden jedoch nicht im sechsten vorchristlichen Jahrhundert vertrieben: Nur die geistigen und politischen Eliten mussten sich in Babylon niederlassen, wo sie die persischen Kulte kennenlernten – und aus dieser folgenreichen Begegnung entwickelte sich der jüdische Monotheismus.

Aber wie steht es mit der Vertreibung des Jahres 70 unserer Zeitrechnung; hat sie tatsächlich stattgefunden? Erstaunlicherweise hat sich die Forschung mit diesem wichtigen identitätsstiftenden Ereignis noch nie beschäftigt, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Die Römer haben an der gesamten Ostküste des Mittelmeers nie ein Volk ins Exil geschickt. Mit Ausnahme der versklavten Gefangenen lebten die Judäer auch nach der Zerstörung des Zweiten Tempels auf ihrem Land.

Eine Minderheit unter den Judäern konvertierte im vierten Jahrhundert zum Christentum. Und nach der arabischen Eroberung im siebten Jahrhundert schloss sich die Mehrheit dem Islam an. Das war den meisten zionistischen Denkern durchaus bekannt: Noch 1929, im Jahr des großen Palästinenseraufstands, schreiben darüber Jitzchak Ben Zwi, der 1952 nach Ezer Weizmans Tod Israels zweiter Präsident wurde, und Staatsgründer David Ben Gurion. Beide erwähnen mehrfach, dass die in Palästina ansässigen Bauern die Nachfahren der Bewohner des antiken Judäa seien.(2)

Woher kommen also die zahlreichen seit der Antike rund um das Mittelmeer ansässigen Juden, wenn es keine Deportation aus dem römisch besetzten Palästina gab? Hinter dem Vorhang der nationalen Geschichtsschreibung verbirgt sich eine erstaunliche historische Realität: Vom Makkabäeraufstand im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bis zum Bar-Kochba-Aufstand von 132 bis 135 n. Chr. war das Judentum die erste Bekehrungsreligion.

Schon die Hasmonäer hatten die südlich von Judäa ansässigen Idumäer und die dem “Volk Israel” einverleibten Ituräer zwangsbekehrt. Von diesem jüdisch-hellenistischen Reich breitete sich das Judentum über den gesamten Vorderen Orient und die Mittelmeerküste aus. Im ersten nachchristlichen Jahrhundert entstand im Gebiet des heutigen Kurdistans das jüdische Königreich Adiabene – es blieb nicht das letzte Reich, das sich, neben Judäa, “judaisierte”.

Nicht nur die Schriften von Flavius Josephus legen Zeugnis vom Proselyteneifer der Juden ab. Zahlreiche lateinische Schriftsteller, von Horaz bis Seneca, von Juvenal bis Tacitus, äußern eine Furcht vor jüdischer Bekehrung. Mischna und Talmud(3) erlauben den Übertritt – obwohl die Talmudgelehrten angesichts wachsenden Drucks durch das Christentum Vorbehalte äußern.

Mit der konstantinischen Wende zu Beginn des vierten Jahrhunderts, die dazu führte, dass das Christentum im Jahr 380 Staatsreligion wurde, ist die Ausbreitung des Judentums zwar nicht zu Ende, doch wird der jüdische Bekehrungseifer damit an die Ränder des christlichen Kulturraums zurückgedrängt. So entsteht im fünften Jahrhundert im Gebiet des heutigen Jemen das starke jüdische Königreich Himjar, dessen Nachkommen auch nach dem Sieg des Islam bis in die Neuzeit hinein an ihrem Glauben festhielten.

Arabische Chronisten berichten uns auch von Berberstämmen, die im siebten Jahrhundert zum Judentum übertraten: Dem Vormarsch der Araber nach Nordafrika versuchte die legendäre jüdische Berberkönigin Dihya al-Kahina entgegenzutreten. Judaisierte Berber beteiligten sich an der Eroberung der iberischen Halbinsel. Es war der Beginn der jüdisch-muslimischen Symbiose, die sich in Spaniens maurischer Kulturgeschichte widerspiegelt.

Die bedeutsamste Massenbekehrung ereignete sich im achten Jahrhundert in der Region zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer: Die Chasaren traten geschlossen zur jüdischen Religion über. Die Ausbreitung des Judentums vom Kaukasus bis zur heutigen Ukraine ließ zahlreiche Gemeinden entstehen, die erst die Mongolen im 13. Jahrhundert nach Osteuropa abdrängten. Dort bildeten sie gemeinsam mit den aus den südslawischen Regionen und dem heutigen Deutschland zugewanderten Juden das Fundament der großen jiddischen Kultur.

Bis in die 1960er-Jahre hinein tauchen diese Fakten noch in der zionistischen Geschichtsschreibung auf. Später werden sie zunehmend an den Rand gedrängt und verschwinden schließlich ganz aus dem öffentlichen Bewusstsein Israels: Im Jahr 1967 konnten die Eroberer der Stadt Davids natürlich nichts anderes sein als direkte Nachfahren seines mythischen Königreichs und nicht etwa, Gott bewahre, die Abkömmlinge von Berberkriegern oder chasarischen Reitern. Seitdem gelten die Juden als ein spezifisches ethnos, das nach zweitausend Jahren Exil und Wanderschaft endlich in seine Hauptstadt Jerusalem zurückgekehrt ist.
Die Verfechter dieser linearen Erzählung mobilisieren nicht nur den Geschichtsunterricht, sondern holen auch die Biologie ins Boot. Seit den Siebzigerjahren setzen “wissenschaftliche” Forschungen alles daran, die genetische Verwandtschaft der Juden aus aller Welt zu beweisen. Die “Herkunft der Völker” ist inzwischen ein akzeptiertes und beliebtes Forschungsfeld der Molekularbiologie, und bei der eifrigen Suche nach dem gemeinsamen Ursprung des “erwählten Volks” leistet sich das Y-Chromosom einen Ehrenplatz an der Seite einer jüdischen Klio.(4)

Das eigentliche Problem ist, dass diese Geschichtsauffassung die Grundlage der Identitätspolitik des Staates Israel bildet: Aus dieser ethnozentristischen Definition des Judentums erfolgt die strikte Abgrenzung von Nichtjuden – von Arabern ebenso wie von russischen Zuwanderern und Arbeitsmigranten.

Sechzig Jahre nach seiner Gründung weigert sich Israel, eine Republik für alle seine Bürger zu sein. Da knapp ein Viertel der Staatsbürger als Nichtjuden gelten, ist dieser Staat dem Geist seiner Gesetze nach nicht der ihre. Umgekehrt tritt Israel stets als der Staat der Juden in aller Welt auf, auch wenn diese keine verfolgten Flüchtlinge mehr sind, sondern mit allen Rechten ausgestattete Staatsbürger der Länder, in denen sie leben.

Es ist kein leichtes Unterfangen, eine neue jüdische Geschichte zu schreiben, denn die Juden sind keine durch einen gemeinsamen Ursprung vereinte, in zweitausendjähriger Wanderschaft über die Welt verstreute Ethnie, sondern haben schon immer, meist durch Konversion, in verschiedenen Gegenden der Welt Religionsgemeinschaften gebildet.

Für die Entwicklung der Geschichtsschreibung sowie überhaupt für den Prozess der Modernisierung spielt bekanntlich die Erfindung des Nationalstaats eine herausragende Rolle. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts zerplatzten die mit dem Nationalstaat verbundenen Träume. Immer mehr Wissenschaftler analysieren, sezieren, dekonstruieren die großen nationalen Erzählungen und vor allem den von den Chronisten hochgehaltenen gemeinsamen Ursprungsmythos – auf dass an die Stelle der Identitätsalbträume von gestern neue Träume treten können.

Fußnoten:(1) Die Thora – die hebräische Wurzel “jara bedeutet “lehren” – ist der Gründungstext des Judentums.
(2) Vgl. David Ben Gurion und Jitzchak Ben Zwi, “Eretz Jisroel in fergangenheit un gegenwart”, New York 1918, und Jitzchak Ben Zwi, “Unsere Bevölkerung im Land” (auf Hebräisch), Warschau, Exekutivkomitee der Jugendunion und Jüdischer Nationalfonds, 1929.
(3) Die Mischna, die als das erste Werk der rabbinischen Literatur gilt, wurde im zweiten Jahrhundert n. Chr. abgeschlossen. Der aus Mischna und Gemara (“Kommentar”) bestehende Talmud versammelt die rabbinischen Debatten über das Gesetz, die Bräuche und die Geschichte der Juden.
(4) Klio ist in der griechischen Mythologie die Muse der Heldendichtung und der Geschichtsschreibung.
Aus dem Französischen von Barbara Schaden

Shlomo Sand ist Professor für Geschichte an der Universität Tel Aviv. Sein jüngstes Buch “Wann und wie wurde das jüdische Volk erfunden?” liegt auf Hebräisch vor (Tel Aviv, Resling, 2008) und erscheint im September auf Französisch (Paris, Fayard).
Le Monde diplomatique Nr. 8652 vom 8.8.2008, Seite 3, 368 Dokumentation, Shlomo Sand
Noch Fragen?……………..

Dann geht’s hier weiter mit dem jüdischen Professor und Historiker Shlomo Sand.

Interview eines Spaniers mit dem Historiker Professor Shlomo Sand (Israel)
„Wann und wie das jüdische Volk erfunden wurde“ – eine Auseinandersetzung mit zionistischen Mythen
von: Eugenio Garcia Gascon, Tel Aviv
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke. (Quelle: Publico.es in: Tribuna Popular )
Shlomo Sand, Professor für Europäische Geschichte an der Universität Tel Aviv, publizierte in Israel „Wann und wie das jüdische Volk erfunden wurde“. In diesem Buch stellt er einige Grundsätzlichkeiten der offiziellen zionistischen Geschichtsdarstellung in Frage.
Das Buch war vier Wochen lang auf der Liste der meistverkauften Bücher in Israel. Dies ist etwas, was Sand nicht versteht. Andererseits musste er draufzahlen, indem er anonyme Drohungen und Belästigungen erhielt, in denen er als „kelev“, „natzi“, „masria“ (Hund, Nazi, Abtrünniger) und anderes Unschönes beschimpft wurde. Dennoch kümmert ihn dies scheinbar nicht sonderlich. Das Buch enthält zwei Thesen, die in der Vergangenheit einen gewissen Ruf auch unter zionistischen Geschichtswissenschaftlern hatten. Aber heute sind sie archiviert worden: dass die gegenwärtigen Juden aus fernen Völkern abstammen, sich fernab Palästinas zum Judentum konvertiert haben, und somit nicht von den einstigen Juden abstammen. Und dass die arabischen Palästinenser die einzigen Menschen sind, die von den einstigen Juden abstammen.
Eugenio Garcia Gascon EGG: Auszusprechen, dass das jüdische Volk eine Erfindung des 19. Jahrhunderts ist, scheint eine Provokation zu sein.
Shlomo Sand SHS: Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts entstand der Nationalismus. Und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Idee des jüdischen Nationalismus zementiert. Die Franzosen wussten, dass ihr Volk seit den Galliern existierte. Die Deutschen wussten, dass ihr Volk seit den Teutonen existierte. Und die Juden begannen zu denken, dass sie ein Volk seit dem zweiten Tempel waren.
EGG: Und nach Ihrer Meinung ist das nicht richtig.
SHS: Ich vertrete, dass dies eine „Erfindung“ ist. Gleichfalls glaube ich nicht, dass es vor 250 Jahren ein französisches Volk gab. Die Mehrheit, die im französischen Königreich lebte, wusste gar nicht, dass sie Franzosen waren. Sogar in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wussten sie es noch nicht.
Dennoch haben die Juden immer eine Identität gehabt.
Ich glaube nicht, dass es bis vor kurzem ein jüdisches Volk gegeben hat. Ich würde Ihnen sogar sagen, dass ich nicht einmal denke, dass es heute ein jüdisches Volk gibt.
EGG: Warum?
SHS: Die Bibel ist kein Geschichtsbuch. Sie ist ein Buch der Theologie. Es waren die Protestanten und später die Juden, die aus der Bibel ein Geschichtsbuch machten.
EGG: Das jüdische Volk ist eine christliche Erfindung?
SHS: Genauso ist es. Nehmen wir mal als Beispiel die sogenannte jüdische Vertreibung. Die Vertreibung gab es nie. Als die Römer den Tempel im Jahr 70 der christlichen Ära zerstörten, da vertrieben sie die Juden nicht mit Gewalt. Die Römer vertrieben niemals Völkerschaften. Dies taten jedoch die Syrer und die Babylonier mit einigen Eliten.
EGG: Wann begann denn diese Version der Geschichte?
SHS: Die zionistische Geschichte griff einen christlichen Mythos des Märtyrers Justino auf, welcher als erster im 3. Jahrhundert sagte, dass Gott die Juden mit der Vertreibung bestrafte, weil sie Jesus nicht akzeptierten. Da wird erstmals bestätigt, dass die Juden vertrieben wurden.
EGG: Ja, aber, es gab keine Deportation …
SHS: Richtig ist, dass die Römer den Juden nicht erlaubten, dass sie in Jerusalem lebten. Aber die Christen brachten die Phantasie hervor, dass ihnen nicht erlaubt worden war, in ganz Judäa zu leben. Die Wurzel des Mythos von der jüdischen Vertreibung ist christlich. Es gab niemals eine Vertreibung. Es gibt kein wissenschaftliches Buch, welches von Vertreibung spricht. Auf den Geldscheinen von 50 Schekeln wird gesagt, dass Titus die Juden vertrieben hatte. Aber dies ist ein Mythos.
EGG: Dies steht dem gegenüber, was gemeinhin gesagt wird.
SHS: So ist es. Obwohl es jetzt Historiker gibt, die sagen „Gut, es gab keine Vertreibung, aber es gab Abwanderung“. Richtig ist, dass mit den Griechen und den Phöniziern die Juden durch den Mittelmeerraum reisten…
EGG: Vielleicht ist das nicht richtig? In Spanien hatte es in jener Epoche schon Juden gegeben.
SHS: Vor Jesus Christus gab es in Palästina zwischen einer halben Million und eine Million Juden. Die überwältigende Mehrheit, 90 Prozent oder vielleicht 95 Prozent waren Bauern. Die Juden waren nicht wie die Phönizier oder die Griechen, sie reisten nicht wie jene über das Meer. Der Anteil jener von ihnen, die abwanderten, ist unendlich klein.
EGG: Auch nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70?
SHS: Auch dann noch. Vor dem Jahre 70 in der Zeit von den Makabäern bis Hadrian erfolgte der Beginn des Zerbröselns des Judentums. Aber aufgepasst: Das Judentum zerbröselte, nicht die Juden! Es ist richtig, dass Kaufleute und Söldner abwanderten. Sie nahmen die monotheistische Idee mit sich. Aber das waren nicht viele. Die Makabäer eroberten Edom und erzwangen mit Gewalt bei dessen Bewohnern, zum Judentum zu konvertieren. Dasselbe passierte in Galilea. Seit dem 2. Jahrhundert vor Christus bis zum 2. Jahrhundert nach Christus war das Judentum der erste bekehrende Monotheismus.
EGG: Ereignete sich dasselbe in der Diaspora?
SHS: Im Mittelmeerraum Ende des 1. Jahrhunderts nach Christus gab es 4 Millionen Angehörige des jüdischen Glaubens. In jener Bekehrungszeit festigt sich das Judentum im Mittelmeerraum.
EGG: Wollen Sie damit sagen, dass die Mehrheit der Juden des Mittelmeerraumes nicht aus Palästina kamen?
SHS: Ganz genau, die ganz grosse Mehrheit kam nicht aus Palästina. Sie wurden bekehrt. Seit der Epoche von Hadrian im 2. Jahrhundert erfuhr man einen drastischen Fall der Zahl an Juden, weil viele zum Christentum übertraten. Von 4 Millionen jüdischen Gläubigen sank die Zahl auf eine Million.
EGG: Sie konvertierten zum Christentum?
SHS: Und was ich jetzt sagen werde ist auf Spanien bezogen. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts erfolgte der Sieg des Christentums mit Konstantin und vermindert sich die Zahl der Juden. Das Judentum überwiegt vor allem in Palästina, in Babylonien und in Nordafrika. In Nordafrika kämpften im 7. Jahrhundert mit dem Aufkommen des Islam die Juden gegen den Islam. Es gab eine jüdische Berberkönigin, Dahia Kahina, die gegen die Muslime kämpfte. Der arabische Historiker Ibn Jaldun erwähnt, dass es in dem Gebiet sehr volkreiche jüdische Stämme gab. Die Königin Kahina starb im Kampf gegen die Muslime im Jahr 694. Tariq ibn Ziyad, der Eroberer Spaniens im Jahre 711, war Berber. Es gibt viele christliche Zeugnisse, die besagen, dass die Eroberer Juden und Muslime waren. Viele Juden reihten sich in das muslimische Heer ein, denn sie litten sehr unter den visgotischen Königreichen.
EGG: Erst dann kamen die Juden massenhaft nach Spanien?

SHS: Ich habe mich oft gefragt, warum es soviele Juden in Spanien und nicht in Frankreich oder Italien gegeben hatte. Warum hatte es so viele Juden in einem von Palästina geographisch entfernteren Gebiet gegeben? Es ist offensichtlich, dass es einige Söldner und Kaufleute gab, die sich bekehren liessen, wie in Frankreich oder Italien. Aber, warum gibt es so plötzlich soviele Juden in Spanien? Ich glaube, dass die Antwort in der Berbereroberung der Juden und Muslime ganz bestimmt zu suchen ist. Der Eroberer Tariq ibn Ziyad gehörte zum Stamm der Nafusa. Derselbe Stamm, dem die Königin Kahina angehörte. Wenn im Jahre 711 Tariq einen so hohen Posten bekleidete, ist es gut möglich, dass er im Jahre 694 ein Söldner im Judenheer von Kahina war. Es kann nicht anders sein. Mit großer Sicherheit war Tariq ein Jude, der zum Islam konvertierte. Wenn man frühere Zeugnisse liest, dann sieht man, dass die Christen sowohl die Muslime als auch die Juden wegen der Eroberung Spaniens anklagten. Ich glaube, dass deshalb die Zahl der Juden in Spanien sehr stark über der Zahl der Juden in Frankreich oder Italien lag.
EGG: Dann kam also die Mehrheit der spanischen Juden aus den zum Judentum konvertierten Berbern?
SHS: Genauso ist es gewesen. Ich nehme mal ein anderes Beispiel, das der Juden im Jemen. Es gab auch ein jüdisches Königreich im Jemen, 120 Jahre lang, Ende des 5. Jahrhunderts und zu Beginn des 6. Jahrhunderts, als ein Stamm zum Judentum konvertierte.
EGG: Sie erwähnen auch das Königreich der Jasaren, eines Volkes mit Herkunft aus Zentralasien, welches zum Judentum konvertierte.
SHS: Mit den Jasaren geschah exakt dasselbe. Es war das Judentum und nicht die Juden, was sich ausdehnte. Die demographische viel zahlreichere Masse ist die der Jasaren. Es ist kurios, dass der Zionismus die Bedeutung der Jasaren bis 1697 anerkennt, und dies dann keine legitime These mehr ist.
EGG: Von den Jasaren stammen die aschkenazischen Juden Europas ab?
SHS: So ist es. Die Mongolen vertrieben die Jasaren nach Europa. Es kann nicht sein, dass die Juden Polens aus Deutschland kamen. Denn in Deutschland im 12. und 13. Jahrhundert gab es kaum ein paar hundert Juden. Und von daher kann es nicht geschehen, dass über Nacht drei Millionen Juden in Polen sind. Das ist einfach unmöglich. Die Juden Polens und der anderen osteuropäischen Länder können nur von den Jasaren abstammen. Noch 1961 gab es einen angesehenen israelischen Historiker, der bestätigte, dass die Jasaren die Vorgänger der Juden Osteuropas waren. Somit akzeptierte man, dass sie nicht aus Deutschland kamen.
EGG: Ihre Theorie ist es, dass die enorme Mehrheit der Juden von heute nicht aus Palästina kommen, sondern aus anderen Völkern stammen, die sich zum Judentum konvertierten.
SHS: Genaus ist es. Aber es gibt eine weitere wichtige Frage. Wenn es denn keine Vertreibung in Palästina gab, wenn die Römer die Juden nicht vertrieben, – was geschah mit den Juden Palästinas? Es gibt viele israelische Historiker, darunter Yitzhak ben Zvi, den zweiten Präsidenten von Israel, oder David ben Gurion, die bis 1929 bestätigen, dass die arabischen Palästinenser die wahren Abstammenden der Juden sind. Diese These der meisten Zionisten wurde 1929 begraben. Noch 1918 schrieben Ben Zvi und Ben Gurion zusammen ein Buch, wo bestätigt wird, dass die Palästinenser die authentischen Abstammenden der Juden sind. Trotzdem, so etwas heute zu sagen, ist ein Skandal!
EGG: Der Zionismus akzeptiert das nicht.
SHS: Man muss verstehen, dass es zwei Versionen des Nationalismus gibt: eine vom Fluss Rhein nach Westen, und eine andere vom Fluss Rhein nach Osten. In allen Teilen beginnt der Nationalismus mit einem ethnozentrischen rassistischen Phänomen. Aber im Westen mündet er in eine zivile politische Bewegung. Demgegenüber überwiegt im Osten sein ethnozentrisches Wesen. In beiden Teilen gibt es Rassismus. In Frankreich bist du Franzose, wenn du die französische Staatsangehörigkeit hast, dank der republikanischen Werte. Aber in Deutschland, selbst wenn du die Staatsangehörigkeit hast, bist du nicht unbedingt Deutscher. In Polen, seit 1919, wenn du nichtkatholisch bist, dann bist du auch kein Pole. Der Zionismus wurde zwischen Deutschland und Polen geboren. Und deshalb erhielt er eine halb deutsche und halb polnische Form.
EGG: Aber ein Jude ist das Kind einer jüdischen Mutter.
SHS: Ja, nach dem religiösen Gesetz. Aber für den Zionismus ist das Judentum Volk und Nation. Man kann nicht eintreten und ebensowenig austreten. Nur eintreten kann man, wenn du dich religiös konvertierst. Der Zionismus war nicht religiös. Aber er benutzte die Religion. Denn er verfügte nicht über andere Mittel, um das Judentum einzugrenzen. Meine These ist, dass der Zionismus die ethnisch-religiösen Komponenten der Polen mit den ethnisch-biologischen der Deutschen zusammenbrachte und damit eine Art in sich abgeschlossenen Nationalismus schuf, der weder politisch noch zivil ist, wie es die westlichen Nationalismen sind.
EGG: Und was sind Ihre Prognosen für die Zukunft?
SHS: Heute bewahrt der Zionismus sein ethnisch-religiöses Wesen. Und ich glaube, dass dies den Staat Israel zerstören wird.
EGG: Warum?
SHS: Der Staat Israel sagt, dass er der Staat des jüdischen Volkes ist, und dass er ein demokratischer und jüdischer Staat ist. Und dies ist eine Quadratur des Kreises, ein Widerspruch. Ein demokratischer Staat gehört allen seinen Bürgern. Ein Viertel der Bürger Israels sind nicht jüdisch. Aber der Staat sagt, dass er allein den Juden gehört. Es gibt Gesetze, die sagen, dass der Staat jüdisch ist. Und dass der Staat nicht Anderen offensteht. Der Zionismus erkennt die nichtjüdischen „Israelis“ nicht an. Und dies kann so nicht weitergehen. Auch wenn Israel aus den besetzten Gebieten abzieht, wird es keine Ruhe geben. Die Araber leben in einem Staat, der sagt, dass er nicht ihr Staat ist. In dessen Nationalhymne vom „jüdischen Geist“ gesungen wird. Wie lange kann diese Situation andauern?
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Quelle: Publico.es in: Tribuna Popular http://www.tribuna-popular.org
Noch Fragen?
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http://www.tlaxcala.es/pp.asp?lg=de&reference=4773

Dann frage ich Sie als Mensch jüdischer Abstammung:
Worauf bezieht das jüdische Volk seinen Anspruch auf Palästina??
Die Antwort darauf gibt’s hier:
Haben die Juden einen Anspruch auf Palästina?
Die Besetzung Palästinas durch die Juden wurde mit ihrer Annahme, daß sie historische Verbindungen zu diesem Land hätten, begründet.
Aber stimmt das?
Selbst bei Juden die sich wirklich darauf berufen können, hebräische Vorfahren zu haben, ist die Verbindung zu Palästina fraglich, da die Hebräer niemals das ganze Palästina besetzt hatten.
Etwa 3000 Jahre v.C. lebten die Kanaaniten in dieser Gegen, ganze 1800 Jahre vor den ersten Hebräern.
Um 1730 v.C. kamen hebräische Stämme aus Ur, wo sie in die Sklaverei verkauft wurden, nach Ägypten und wanderten um etwa 1000 v.C. weiter nach Palästina. Die Ägypter nannten diese Stämme “Hebräer”, was soviel wie “Wanderer” bedeutet. Zu dieser Zeit ließen sich die Hebräer in mehr oder weniger unbewohnten Gegenden nieder und hatten damals weder ein Königreich noch eine zentrale Regierung.
Im Jahre 721 v.C. wurde Israel von den Assyrern zerstört und die Israeliten wurden zu Kriegsgefangenen. Anstatt des Königreichs Israel gab es jetzt vier assyrische Provinzen
Im Jahre 587 v.C. zerstörten die Babylonier Jerusalem und nahmen die dort lebenden Juden gefangen. Damit endete die Zeit der jüdischen Macht in Palästina, aber nicht ihre Anwesenheit.
Im Jahre 538 v.C. verloren die Babylonier Palästina an die Perser und erlaubten den Juden, zurückzukehren.
Alexander der Große gewann 332 v.C. gegen die Perser und eroberte Palästina, und etwa 150 Jahre später mußten die Griechen einen Aufstand unter den Maccabäern unterdrücken.
Im Jahre 164 v.C. befreite Judas Maccabäus Jerusalem, ein Ereignis das die Juden mit dem Hanukka-Fest feiern. Die jüdische Unabhängigkeit in Jerusalem und manchen anderen Teilen Palästinas hielt aber nicht lange an.
Im Jahre 124 v.C. wurde Jerusalem von den Syrern belagert. Die Belagerung wurde erst aufgehoben, als die Juden Tribut zahlten.
Etwa 60 Jahre später eroberten die Römer Palästina und es wurde zu einer Provinz des römischen Reiches, die Judea genannt wurde. Zwischen 66 und 70 n.C. versuchten die Juden, die römische Herrschaft abzuschütteln, aber Jerusalem wurde von Titus zerstört. Zwischen 132 und 135 n.C. versuchten sie es ein zweites Mal, und diesmal wurden die meisten Juden die noch in Palästina lebten entweder getötet oder über das ganze römische Reich verteilt.
Um 135 n.C. baute Hadrian die Stadt Jerusalem wieder auf und nannte sie Aelia Capitolina. Von den sehr wenigen Juden die noch in Palästina lebten, durften aber keine in der Stadt wohnen.
Die jüdische Verbindung zu dieser Gegend hat also nur ein wenig mehr als sechs Hundert Jahre angehalten und endete vor etwa 2,000 Jahren.
Im Jahre 1846 fuhr “Sir” Moses Montefiore im Auftrag des “Lord” Rothschild nach Palästina um dort Informationen zu sammeln. Er berichtete, daß die jüdische Bevölkerung Palästinas zu dieser Zeit etwa 9,000 Menschen zählte, die vermutlich dort schon lange angesiedelt waren und als Palästinenser angesehen werden könnten.
Sind alle Juden auch Semiten?
Die Antwort auf diese Frage ist eindeutig “nein”. In anderen Worten, sie waren auf keinen Fall alle von den Hebräern abstämmig.
Viele sind Nachkommen bekehrter Juden aus anderen Ländern in denen sie ansässig waren. In Palästina selber waren Bekehrungen zum Judentum äußerst selten.
Die meisten Juden in Rußland, Polen, Deutschland und in den baltischen Ländern (die gegen Ende des 19. Jahrhunderts den politischen Kern der Zionisten bildeten) waren Nachkommen der Kasaren, einem Tartarenvolk im südlichen Rußland, die sich zur Zeit Charlemagnes (um etwa 740 n.C.) zum Judentum bekehren ließen.
Die Kasaren waren mehr oder weniger ein Nomadenvolk von türkisch/finnischer Abstammung, die sich zwischen der Wolga und dem Don niederließen. Als das Reich der Kasaren im 13. Jahrhundert den Kampf gegen die Mongolen verlor, wurde seine Bevölkerung von zum Judentum bekehrten Kasaren nach Nordwesten vertrieben. Sie wurden die Stammväter der Ashkenasim. Von diesen Kasaren gab es viel mehr als von den hebräischen Juden die auf anderen Wegen und zu anderen Zeiten nach Europa gelangten. Die meisten ost-europäischen Juden sind also gar keine Semiten da die meisten west-europäischen Juden eigentlich aus Ost-Europa stammen, sind sie daher auch keine Semiten. Das heißt wiederum, daß Ihre Besetzung Palästinas schon aus diesem Grund unbegründet ist.
Es erklärt auch, warum die Juden soviel Wert auf den Begriff “anti-semitisch” legen, eher als auf “anti-jüdisch”. Sie möchten daraus die Schlußfolgerung ableiten, daß alle Juden Semiten sind. Eigentlich kann aber der Begriff “anti-semitisch” nur dazu verwendet werden, die Aktivitäten der Juden gegen die Araber zu beschreiben, da diese ein wahres semitisches Volk sind und schon seit Jahrtausenden ununterbrochen im Nahen Osten leben.
Dies erklärt auch das Schwergewicht auf die Verwendung des Begriffes “antisemitisch” anstatt “anti-jüdisch”. Es soll offensichtlich betont werden, dass die Juden Semiten sind. Der Begriff “antisemitisch” wird aber nur korrekt verwendet, wenn er sich auf die Aktivitäten der Juden gegen die Araber bezieht, die ein echtes, semitisches Volk sind, das seit mehreren tausend Jahren ununterbrochen im Mittleren Osten gelebt hat.
Zweifel am genetischen Urspruch der Aschkenasim-Juden sind für Israel offensichtlich eine problematische Angelegenheit. Der Film “Borat” von Baron Cohen im Jahre 2007 behandelte die Frage mit Humor – Lachen ist immer eine gute Methode um aus einer heiklen Situation herauszukommen.
Am 9. Mai 2007 erschien der Artikel “Der Chasaren-Mythos und der neue Antisemitismus” von Steven Plaut auf der Website der “Jüdischen Presse”. Der Autor versucht mit viel Aufwand und wenig Erfolg zu widerlegen, dass die Aschkenasim-Juden Nachkommen der Chasaren sind, eines türkischen Stammes der im südlichen Russland zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer lebte und der geschlossen zur jüdischen Religion übertrat. Dies wird von Plaut mit folgenden Worten abgetan: “Es handelte sich um eine archaische Volksgruppe, die in Zentralasien lebte und vor tausend Jahren verschwand.” Es scheint ihm wohl politisch vorteilhaft, die Karaim-Juden zu ignorieren, die noch immer in diesem Gebiet leben und die auch zu den Nachfahren dieser Bekehrung gehören.
Das Buch Exodus legt fest, dass die männlichen Nachkommen von Aaron (dem Bruder von Moses) “für alle Zeiten” die Priesterschaft – die Kohanim – stellen sollten.
Im Jahre 1997 erfuhr die staunende Welt, dass diese alte Bibelgeschichte neue und sehr detaillierte, wissenschaftliche Unterstützung gefunden hatte, doch dass im Haplotyp von 42% der Leviten (Hilfspriester) der Aschkenasim ein Markergen gefunden wurde, das aus Zentralasien und nicht aus dem Mittleren Osten zu stammen schien. Wo kam das zentralasiatische Markergen her? Es scheint, dass die Chasaren-Juden ihre eigene, lokale Levitenklasse geschaffen hatten.
Es ist genauso zweifelhaft, den Mangel an semitischem Blut herunterzuspielen, zu behaupten, dass Juden keine Rassisten seien (erzählen Sie das den Palästinensern), und dass jeder echte Bekehrte willkommen ist. Warum gibt es dann in Israel eine zunehmende Unterscheidung zwischen Personen mit nur einem jüdischen Elternteil und den echten, vollblütigen Juden? Nicht-jüdische Frauen, die einen Juden heiraten wollen, müssen zum Judentum übertreten, damit die Kinder der Ehe als Juden akzeptiert werden. Warum werden die äthiopischen Juden beiseite geschoben? Ihre Bekehrung ist so alt, dass sie noch gar nichts über den Talmud wissen.
Der jüdische Anspruch auf Palästina ist nicht nur von jedem möglichen Betrachtungspunkt zweifelhaft, er wäre sogar lachhaft. Es wäre genauso gerechtfertigt (und genauso lächerlich) wenn die Nachfahren der Kelten, d.h. die Iren, Schotten und Waliser, mit all ihrer Habe in das Gebiet von La Tene und Hallstatt in Europa ziehen würden, von wo ihre Vorfahren ursprünglich herkamen.

Zeit zum Aufwachen.
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