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DIE SELIGKEIT DES NICHTWOLLENS

Verfasst: Mi 21. Jun 2017, 04:46
von Nilakantha Agni
DIE SELIGKEIT DES NICHTWOLLENS

"Was ist nun Glück? Zunächst nichts anderes und nichts weiter als die Aufhebung eines uns quälenden DRANGES oder Wollens durch seine Befriedigung. Die Erreichung irgendwelchen Besitzes und Zieles erscheint uns nur dann als Glück, wenn wie den Besitzt oder das Ziel ERSTREBEN, wenn wir also einen DRANG DANACH HATTEN; und zwar erscheint uns das Glück umso größer, je mächtiger der Drang war, der nun gestillt ist, wobei das Glück vollkommen ist, wenn der Drang für IMMER behoben ist. Da wir aber in der Hauptsache, wie das liebe Vieh, nur in der Gegenwart und für die Gegenwart leben, erkennen wir das WAHRE Glück der DAUERNDEN Befreiung von einem uns quälendem Drang in der Regel nicht: Wer chronisch an einem schweren körperlichen Leiden erkrankt ist, empfindet schon jede vorübergehende Besserung,d.h. die vorübergehende Befriedigung seines DRANGES nach Wiederherstellung seiner körperlichen Integrität, als ein großes Glück. Als das größte Glück aber empfindet er den Augenblick seiner völligen Genesung. Dann freut er sich, jubelt, ist selig. Denn nun ist sein Drang gänzlich gestillt. Dieses Glücksempfinden lässt aber in dem Maße nach, wie die Gesundung anhält; ja sie hört schließlich ganz auf ,obwohl doch gerade erst in dieser DAUERHAFTIGKEIT das vollkommene Wohlbefinden liegt.
Damit steht ein Doppeltes fest: Einmal, dass das höchste Gefühl - in Bezug auf den Körper - das ist, bei dem sich DAUERND keinerlei Drang mehr regt, den Körper besser zu haben als er ist, und dann, das es nicht bloß eine momentane, vorübergehende Gefühlsaufwallung über die Gesundheit, sondern ein BLEIBENDES VOLLKOMMENES WOHLBEFINDEN ist, das als solches gar nicht zu Bewusstsein zu kommen braucht, im Gegenteil, eben weil sich der ganze Körper in vollkommener Ordnung und damit in vollkommenem Wohlsein befindet, das Bewusstsein gar nicht weiter beschäftigt.
Wie mit dem Glück in Bezug auf den Körper, verhält es sich aber auch mit dem wahren Glück überhaupt: Je weniger DRANG oder Wille einer noch in sich hat, desto wohler fühlt er sich; und birgt er gar keinen DRANG ,gar keinen Willen mehr in sich, dann hat er das höchste vollkommene Wohlsein und damit auch das höchste Glück erreicht, obwohl er ja gerade WEIL er keine überschwenglichen Gefühlsäußerungen mehr kennt, die ja nur Kundgebungen momentaner und damit alsbald wieder vorübergehender Glücksempfindungen, nicht aber des sich stets gleichbleibenden vollkommenen Wohlbefindens bilden. Er hat das"vollkommene Genügen,die endgültige Beruhigung" und damit den "vollkommenen Zustand" reicht.
Damit steht fest, dass das wahre Glück in dem Maß zunimmt, wie man moralisch steigt, d.h. seinen DRANG zunächst beherrschen, dann veredeln und schließlich völlig ersticken lernt. Deshalb ist es auch ein Charakteristikum nicht bloß eines moralischen Menschen, sondern vor allem auch der Bewohner der höheren Welten, dass sie HEITER sind wehalb es ausgeschlossen erscheint, dass einer, der die Heiterkeit nicht bis zur Charaktereigenschaft in sich entwickelt hat, in solchen höheren Welten, beispielsweise im Brahmâ- Himmel, wiedergeboren werden könnte. Für missmutige oder gar mürrische Naturen ist dort kein Platz, sie würden die reine Atmosphäre der erhabenen Heiterkeit nur stören, wie sie durch die zunehmende Dangfreiheit bedingt ist, die selbst wieder als Gleichmut gegenüber allem äußeren Besitz in Erscheinung tritt: "Oh, wir leben gar herzlich ,wir , die wir absolut nichts haben; von Freude und nährend, sind wir wie die Reinen Götter!" (Dha.200)
Wie gewaltig muss da erst das vollkommene Wohlbefinden des vom DRANG völlig Befreiten. also dessen sein, der absolut nichts mehr will, für den mithin ALLES überflüssig ist: "Was mag ein Brunnen nützen, wenn allezeit Wasser da ist?"- Wer den DRANG entwurzelt hat, wonach sollte der suchen gehen?", spricht der Meister. Ein Glück, das auch Schopenhauer ahnt, wenn er sagt: "Da uns schon so unaussprechlich wohl wird, wenn wir nur auf Augenblicke vom grimmigen Willensdrang erlöst werden, so können wir hieraus schließen, wie selig das Leben eines Menschen sein muss, dessen Wille auf immer schweigt und gänzlich erloschen ist:

Fortsetzung folgt:

Re: DIE SELIGKEIT DES NICHTWOLLENS

Verfasst: Mi 21. Jun 2017, 04:46
von Nilakantha Agni
Befreit von aller Qual des Begehrens und Früchtens blickt er lächelnd auf die Gaukelbilder dieser Welt zurück, die einst auch sein Gemüt bewegen und peinigen konnten, wie auf die umgestürzten Schachfiguren nach geendigtem Spiel. Vergegenwärtigen wir uns die Himmelsruhe eines solchen Lebens, wie sehnsüchtig blicken wir dann danach hin aus dem tiefsten Jammer und Verderben,die uns noch umstricken, wo das Wollen als Begier, Frucht, Neid, Zorn an tausend Fäden uns gebunden hält und uns daran aufs schmerzlichste hin und her reißt." So ist also der uns allein und wirklich angemessene Zustand derjenige, in welch aller Dang, jeder Wille für immer erloschen ist. Man stelle sich das mal vor: Ein Mensch, der KEINEN WILLEN MEHR HAT, der diese "tiefste, dunkelste, geheimnisvollste Naturkraft" in sich zum Verschwinden gebracht hat, der also seinen Erkenntnisapparat durchaus nicht mehr zu Befriedigen irgendeines Dranges oder Willens oder Wunsches gebrauchen muss!Kann es etwas Erhabeneres, Friedvolleres als diese völlige Willenlosigkeit geben? Ist dieser Zustand nicht das WAHRHAFT Göttliche, umso mehr als er im Gegensatz zu dem auch der ersten Himmelsbewohner, ein UNWANDELBARER, ewiger ist? Kann er ja doch nun durch NICHTS mehr gestört werden, nicht einmal mehr durch das Dahinschwinden des eigenen Körpers und damit der ganzen Welt. Im Gegenteil wird dieses vollkommene Wohlbefinden gerade durch das definitive Abwerfen des Körpers als des Leidensapparates und damit durch den definitiven Heraustritt aus der Leidenswelt zum ABSOLUTEN vollkommenen Wohlsein einer weiteren Störung für immer behoben ist. Es gibt kaum eine Betrachtung, die so sehr zur Ertötung des Dranges beiträgt, wie die "über die Seligkeit der in der Vernichtung des Dranges bestehenden Erlösung."
<< Was hält uns von NIRVÂṆA zurück? Was ist so mächtig, dass obwohl wir bereits einsehen, dass NIRVÂṆA der Sinn des Lebens ist, wir immer wieder abkommen vom Pfad nach NIRVÂṆA? Es ist das ANHAFTEN. Der Buddha erklärt es einem Mönch. Die endgültige Befreiung von dem, was ich NICHT bin, kam mir (Lanoo) beim Lesen dieser Zeilen.

Auszug aus dem elften Teil der neunten Rede des Buddha:

>>DAS HAB ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der erhabene bei Sâvatthî, im Osthainic, auf Mutter Migâros Terasse.
Um diese Zeit nun hatte der Erhabene - es war ein Feiertag, im halben Monat, in der voll aufgegangenen Mondnacht- inmitten der Mönchgemeinde unter freiem Himmel Platz genommen.
Da stand nun einer der Mönche auf, schlug den Mantel um die eine Schulter, verneigte sich ehrbietig vor dem Erhabenen und sprach also:
"Darf ich, o Herr, den erhabenen über irgendetwas befragen, wenn mir der Erhabene der Frage Beantwortung gewähren will?"
"Woran denn, o Mönch,setzt dich auf deinen Platz und frage nach Belieben."
Und jener Mönch setzte sich auf seinen Platz und sprach also zum Erhabenen:
"Sind das, o Herr, die fünf Stück des Anhangens, als da ist ein Stück Anhangen an der Form, ein Stück Anhangen am Gefühl, ein Stück Anhangen an der Wahrnehmung, ein Stück Anhangen an der Unterscheidung, ein Stück Anhangen am Bewusstsein?"
"Das sind, Mönch, die fünf Stück des Anhangens."
"Gut, o Herr", sagte da der Mönch, erfreut und befriedigt durch des Erhabenen Rede, und stellte nun eine fernere Frage: "Und diese fünf Stück des Anhangens, o Herr, wo wurzeln die?"
"Diese fünf Stück des Anhangens, Mönch wurzeln im Willen."
"Ist nun, o Herr, Anhangen und die fünf Stücke des Anhangen sein und das selbe, oder gibt es ein Anhangen außer den fünf des Anhangens?"
"Nicht ist,Mönch, Anhangen und die fünf Stücke des Anhangens ein und dasselbe, doch gibt es kein Anhangen außer den fünf Stücken des Anhangens: was da, Mönch bei den fünf Stücken des Anhangens Willensreiz ist das ist dabei Anhangen."
"Und kann o Herr, bei den fünf Stücken des Anhangens eine Verschiedenheit des Willensreizes bestehen?"
"Kann nicht, Mönch", sagte der Erhabene. "Da hat einer, Mönch, den Wunsch:
'So sei meine künftige Form, so sei mein künftiges Gefühl, so sei meine künftige Wahrnehmung, so sei meine künftige Unterscheidung, so sei mein künftiges Bewusstsein.' So kann, Mönch, bei den fünf Stücken des Anhangens eine Verschiedenheit des Willenreizes bestehen."
"Inwiefern, aber, o Herr, kommt den Stücken die Bezeichnung Stücke zu?"
"Was es auch, Mönch, an Form gibt, vergangene, zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, ferne oder nahe, ist ein Stück Form; was es auch an Gefühl gibt, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtige, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gemeines oder edles, fernes oder nahes, ist ein Stück Gefühl; was es auch an Wahrnehmung gibt, vergangene, zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, ferne oder nahe, ist ein Stück Wahrnehmung: was es auch an Unterscheidungen gibt, vergangene , zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, ferne oder nahe, ist ein Stück der Unterscheidung; was es auch an Bewusstsein gibt, vergangenes, zukünftiges,gewärtiges, eigenes oder fremdes grobes oder feines,gemeines oder edles, fernes oder nahes, ist ein Stück Bewusstsein. insofern, Mönch, kommt den Stücken die Bezeichnung Stücke zu:"
"Was ist nun ,o Herr, der Anlass, was ist der Grund, dass ein Stück Gefühl erscheinen kann, was ist der Anlass, was ist der Grund, dass ein Stück Wahrnehmung erscheinen kann, was ist der Anlass, was ist der Grund, dass ein Stück Unterscheidung erscheinen kann, was ist der Anlass, was ist der Grund, dass ein Stück Unterscheidung erscheinen kann, was ist der Anlass, was ist der Grund, das ein Stück Bewusstsein erscheinen kann"
"Die vier Hauptstoffe, Mönch, sind Anlass, die Vier Hauptstoffe sind der Grund, dass ein Stück Form erscheinen kann, Berührung ist der Anlass, Berührung ist der Grund, dass ein Stück Gefühl erscheinen kann, Berührung ist der Anlass, Berührung ist der Grund, dass ein Stück Unterscheidung erscheinen kann. Bild und Begriff ist, Mönch, der Anlass, Bild und Begriff ist der Grund, dass ein Stück Bewusstsein erscheinen kann."
"Wie aber kann, o Herr, der Glaube an Persönlichkeit aufkommen?"
"Da hat einer Mönch, nichts erfahren, ist ein gewöhnlicher Mensch, ohne Sinn für das Heilige, der heiligen Lehre unkundig, der heiligen Lehre unzugänglich, ohne Sinn für das Edle, der Lehre der Edlen unkundig, der Lehre der Edlen unzugänglich und betrachtet die Form als sich selbst, oder sich selbst als formähnlich, oder sich selbst die Form, oder in der Form sich selbst; er betrachtet das Gefühl, die Wahrnehmung, die Unterscheidungen, das Bewusstsein als sich selbst, oder sich selbst als diesen ähnlich, oder in sich selbst diese, oder diesem in sich selbst. So kann,Mönch der Glaube an Persönlichkeit aufkommen."
"Und wie kann, o Herr, der Glaube an Persönlichkeit nicht aufkommen?"
"Da hat einer o Mönch, als erfahrener heiliger Jünger das Heilige gemerkt, ist der heiligen Lehre kundig, der heiligen Lehre wohl zugänglich, hat das Edle gemerkt. ist der Lehre der Edlen kundig, der Lehre der Edlen wohl zugänglich und betrachtet die Form nicht als sich selbst, noch sich selbst als formähnlich, noch in sich selbst die Unterscheidungen, das Bewusstsein nicht als sich selbst,noch sich selbst als diesen ähnlich, noch in sich selbst diese, noch in diesen sich selbst. So kann, Mönch, der Glaube an Persönlichkeit nicht aufkommen."
"Was ist nun, o Herr, bei der Form Labsal, was Elend, und was Überwindung?Was ist beim Gefühl, bei der Wahrnehmung, bei den Unterscheidungen, beim Bewusstsein Labsal, was Elend, und was Überwindung?"
"Was da, Mönch, Wohl, und Erwünschtes der Form gemäß geht, ist bei der Form Labsal; was als Form vergänglich ist, wehe, wandelbar, ist bei der Form Elend; was bei der Form Verneinung des Willenreizes ist, Verleugnung des Willenreizes, ist bei der Form Überwindung. Was da, Mönch, Wohl und Erwünschtes dem Gefühl, der Wahrnehmung, den Unterscheidungen, dem Bewusstsein gemäß geht, ist dabei Labsal; was als Gefühl, als Wahrnehmung, als Unterscheidung, als Bewusstsein vergänglich ist, wehe, wandelbar, ist dabei Elend; was dem Gefühl, bei der Wahrnehmung, bei den Unterscheidungen, beim Bewusstsein Vereinigung des Willensreizes ist, Verleugnung des Willensreizes, ist dabei Überwindung."
"Wie aber können, o Herr, einen Wissenden, wie einen Sehenden, bei allen äußeren Eindrücken auf diesem mit Bewusstsein behafteten Körper da, der Ichheit und Meinheit Dünkelanwandlungen nicht nachkommen?"
"Was es auch, Mönch, für eine Form sei, vergangene, zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, ferne oder nahe: alle Form ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also angesehen: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.' Was es auch für ein Gefühl, was es auch für eine Wahrnehmung, was es auch für eine Unterscheidung, was es auch für ein Bewusstsein sei, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gemeines oder edles, fernes oder nahes: alles Gefühl, alle Wahrnehmung, alle Unterscheidung, alles Bewusstsein ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also angesehen: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst' So können, Mönch, einen Wissenden, so einen Sehenden, bei allen äußeren Eindrücken auf diesen mit Bewusstsein behafteten Körper da, der Ichheit und Meinheit Dünkelanwandlungen nicht ankommen."
Da stieg nun einem Mönche folgender Gedanke im Geiste auf: "So wäre denn also die Form ohne selbst, das Gefühl ohne Selbst, die Wahrnehmung ohne Selbst, die Unterscheidung ohne Selbst, das Bewusstsein ohne Selbst, und ohne getane Taten sollten zur Täterschaft gereichen?" [Genau diesen falschen Gedanken, nämlich dass alles ohne Selbst sei, verkündet der "Buddhismus" von heute. Doch wenn die Form bzw. mein Körper ohne Selbst ist, wer ist es dann, der sich von allem lösen soll?Die Zusammensetzungen selbst? Doch wohl kaum. Es ist DIE WESENHEIT, das Selbst selber, welches sich von allem löst, was es NICHT ist. Lanoo]Und der erhabene, den Gedanken jenes Mönches im Geiste geistig gewahrend, wandte sich an die Mönche:
"Es mag wohl sein, ihr Mönche, dass da irgendein eitler Mensch aus Unwissen,in Unwissenheit geraten, vom Durst im Geiste überwältigt, die Weisung des Meisters überbieten zu müssen vermeine: 'So wäre den also die Form ohne Selbst, das Gefühl ohne Selbst, die Wahrnehmung ohne Selbst, die Unterscheidung ohne Selbst, das Bewusstsein ohne Selbst und ohne Selbst getane Taten sollten zur Täterschaft gereichen?', fragt er. Unterwiesen seid ihr, Mönche, von mir bei solchen und und ähnlichen fragen. Was meint ihr wohl, Mönche: ist die Form unvergänglich oder vergänglich?"
"Vergänglich, o Her!"
"Was aber vergänglich, ist was weh' oder wohl?"
"Weh', o Herr!"
"Was aber vergänglich, wehe ,wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten: 'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst?'"
"Gewiss nicht o Herr!"
"Was meint ihr wohl, Mönche: ist das Gefühl. die Wahrnehmung, die Unterscheidung, das Bewusstsein unvergänglich oder vergänglic?"
Vergänglich, o Herr!"
"Was aber vergänglich, ist das weh'oder wohl"
Weh', o Herr!"
"Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwas davon behaupten:'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst?"
"Gewiss nicht, o Herr!"
"Darum also ihr Mönche: was es auch für eine Form sei, vergangene, zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, ferne oder nahe: all Form ist, der Wahrheit gemäß mit vollkommener Weisheit also anzusehen: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.' Was es auch für ein Gefühl, was es auch für eine Wahrheit, was es auch für eine Unterscheidung, was es auch für ein Bewusstsein sei, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gemeines oder edles, fernes oder nahes: alles Gefühl, alle Wahrnehmung, alle Unterscheidungen, alles Bewusstsein ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen: ' Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.' In solchem Anblick, ihr Mönche, wird der erfahrene heilige Jünger der Form überdrüssig und wird des Gefühles überdrüssig und wird der Wahrnehmung überdrüssig,und wird der Unterscheidungen überdrüssig und wird des Bewusstseins überdrüssig. Überdrüssig wendet er sich ab. Abgewandt löst er sich los. 'Im Erlösten ist die Erlösung', diese Erkenntnis geht auf.' Versiegt ist die Geburt, vollendet das Asketentum, gewirkt das Werk, nicht mehr in diese Welt'versteht er da." <<(K.E. Neumann. Die Rede des Buddha, Mittlere Sammlung.)

http://regnum-astrum.e-sfk.de/viewtopic.php?f=112&t=611

Fortsetzung folgt:

Re: DIE SELIGKEIT DES NICHTWOLLENS

Verfasst: Mi 21. Jun 2017, 04:47
von Nilakantha Agni
Also: Die Form ist nicht etwa ohne Selbst, sondern die Form, meine eingeschlossen, ist nur nicht mein Selbst, da ich (das Selbst=sie ja entstehen und vergehen sehe bzw. ihr Entstehen und Vergehen wahrnehme. Und nur weil die Form nicht mehr mein Selbst ist, empfinde ich ihre Veränderung auch als leidvoll. z.B. wenn sie mir im Tod aufgezwungen wird. Und nun weil die Form nicht mein Selbst ist,kann ich mich auch von ihr lösen und auch NIRVÂṆA erlangen. So macht die Lehre des Buddha wieder Sinn und so stimmt sie auch.

Nun ist der Zustand JENSEITS ALLER WAHRNEHMUNG UND EMPFINDUNG etwas so Unerhörtes, Unvorstellbares und von niemanden außer dem Buddha Propagiertes und Gelehrtes, dass man hier verharren und tiefer gehen muss, wenn man einen solchen Zustand überhaupt ernsthaft in Erwägung ziehen will.
Jemand, der sich wie kein Zweiter mit der Thematik und Problematik des Unerkennbaren befasste, war Dr. Georg Grimm. Durch ihn erlangte ich die "Erkenntnis"dessen, was jenseits aller Erkenntnis liegt. Darum zitiere ich hier diesen großen Denker so oft, in der Hoffnung, dass dem Leser dieselbe Erleuchtung zuteil werde wie mir beim Lesen dieser Zeilen. Dr.Georg Grimm schreibt in DAS PROBLEM DES ICH IN DER LEHRE DES BUDDHO:
>>Warum will es nun aber nicht gelingen, die Klarheit über uns selbst zu erreichen? Der Grund liegt in der Natur des Erkenntnisprozesses selber. Dieses ist nämlich so, dass man sich selbst gar nicht erkennen kann. Jedes erkennen besteht wewesentlich aus einem Erkennenden und einem Erkannten. Ja es ist die elementarste Wahrheit, dass alle Erkenntnis, jede Verstellung einem Subjekt der Erkenntnis angehört, einem erkennenden Subjekt, im Gegensatz zu dem erkannten Objekt. Wir können uns keine Vorstellung, keinen Gedanken denken,dem nicht das Subjekt der Erkenntnis gegenüberstünde. eine Vorstellung ohne vorstellendes Subjekt ist ganz und gar sinnlos. Es zu leugnen wäre, als wenn man behauptete, es gäbe bloße Träume ohne einen Träumenden. Dieses erkennende Subjekt bin nun aber nätürlich ich selbst; eben weshalb es ja auch mit "Ich" bezeichnet wird. So kann man denn auch das Erkennen kurz definieren als: "Für mich sind Pbjekte" [sei es im Himmel, auf Erden, in der Hölle oder irgendwo anders im Universum. Immer gibt es den, der erkennt, und das, was erkannt wird. Nur NIRVÂṆA ist die Abwesenheit alles Erkennbaren, jedoch nicht dessen, was zuvor erkannt hat und nun nicht mehr erkennt. Hört es darum auf zu sein? Doch wohl kaum. Es erkennt nur nicht mehr bzw. es ist frei von aller Erkenntnis. Lanoo]. Hiernach ist aber das vorstellende Ich, das Subjekt des Erkennens, das notwendige Korrelat jeden vorstellung und somit die Bedinungen einer solchen [mit anderen Worten das Ich im IMMER, ob es nun erkennt oder nicht. Dies ist auch der Beweis für die Unsterblichkeit, Totlosigkeit und Unzerstörbarkeit oder des nicht mehr Erkennens mit Vernichtung gleichsetzen, so zeugt dies doch nur davon, wie sehr der Durchschnittsmensch noch im Erkennen verhaftet ist bzw. sich mit dem Erkannten anstatt mit dem Erkennenden selbst identifiziert. Ergo: Wer dem also vergänglich Erkannten anhaften, der wird immer wie der mit dieser Last geboren. Lanoo] Setzt so aber jede Vorstellung dieses Ich oder Selbst bereits voraus, dann kann dieses letztere deshalb auch nie selbst Vorstellung oder Objekt des Erkennens werden. Anders ausgedrückt: "Dass das Subjekt sich nie Objekt werden kann, folgt auch der einfachen Wahrheit, dass dann nichts mehr da wäre, dem dieses Objekt wäre."
So liegt also außerhalb aller Fasslichkeit, dass das erkennende Ich sich selbst sollte erkennen können [der New Age Satz "Finde dich selbst" ist also nicht vielmehr als heiße Luft, weil man sich selbst eben niemals finden kann, sondern immer nur das, was man nicht ist. Lanoo].
Nur soviel kann man sagen, dass das Erkennen oder Bewusstwerden ein Zustand des Ich als Subjekt ist [selbst in NIRVÂṆA findet man also nie sich selbst, sondern nur das, was man nicht ist. Auch NIRVÂṆA ist anattâ. So ist das nun mal. Lanoo.]. Im übrigen aber kann nicht einmal insoweit entschieden werden, ob dieser Zustand dem ich wesentlich oder bloß akzidentiell ist, so dass es durch seine Aufhebung nicht berührt wird. Eben diese Unerkennbarkeit des Ich proklamiert Schopenhauer in den Worten: "Das Ich ist der finstere Punkt im Bewusstsein, wie auf der Netzhaut gerade der Eintrittspunkt des Sehnerven blind ist, wie das gehirn selbst völlig unempfindlich, der Sonnenkörper finster ist und das Auge Alles sieht, nur sich selbst nicht. Unser Erkenntnisvermögen ist ganz nach Außen gerichtet." [Selbst in NIRVÂṆA ist dies der fall. Lanoo.]
Ebendeshalb sagt Kant: "Das Ich erkennt sich nicht." Ebendeshalb heißt es in der Kâthaka- upanishad 4,1: "Nach auswärts bohrte die Höhlung der An- sich - Seiende: darum sieht man auch außen, nicht aber im inneren Selbst."
[Noch etwas zu dem wunderbaren, weil so teffenden Begriff "An-sich- Seiend". Das ist der Mensch bzw. jede Wesenheit im Kern: AN-SICH-SEIEND, mit anderen Worten: unerschaffen, ewig, todlos, immer da seiend bzw. immer da gewesend.Wer es zu fassen vermag, der fasse es. Tod, wo ist dein Stachel? Lanoo.]
Ebendeshalb entquoll insbesondere dem großen Yâjnavalkya यज्नवल्क्यder große Ausspruch: "Nicht sehen kannst du den Seher des Sehens, nicht hören kannst du den Hörer des Hörens, nicht begreifen kannst du den Erkenner des Erkennens." So ergibt sich denn schon aus der bloßen Analyse des Erkennisprozesses die Erkenntnis, dass unser Ich oder unser Wesen, also das, worin wir im Grunde bestehen, nie und unter keinen Umständen Gegenstand der Erkenntnis werden kann, dass es also schlechthin UNERKENNBAR ist.
Es leuchtet ein [und nun aufgemerkt ihr alle, an einen Gott im Himmel glaubenden Menschen. Lanoo], dass diese erkenntnis von ungeheurererTragweite und von grundstürzender Bedeutung für alle Anschauungen ist, die unser Wesen irgendwie bestimmen wollen, und das sind so zimlich alle philosophischen und religiösen Systeme, vor allem und insbesondere natürlich auch alle die Hypothesen der zahllosen kleinen kleinen Geister (und Gurus...), von denen jeder dich sein eigenes Systemchen zurechtzuzimmern zu müssen glaubt. Sie erweisen sich schon ganz allein und ohne weiteres deshalb als falsch, WEIL SIE GEGEN DIESE APRIORISCHE ERKENNTNIS DER UNERKENNBARKEIT UNSERES WESENS VERSTOSSEN. [Im Lichte dieser Erkenntnis sind selbst die Verkündigungen oder Offenbarumngen eines Gottes mit der nötigen Vorsicht zu betrachten, da sie dich alle nur den subjektiven Erkenntnisstand der entsprechenden Gottheit repräsentieren. Zum anderen muss man bedenken, dass es vor allem auf der niederen Astral und Mentalebene viele wesenheiten gibt, die sich in die Mental und Astralstruktur schwacher, fanatischer Menschen einschleichen und ihnen suggerieren, "Gott spräche" zu ihnen. Die Scharen von Möchtegern Gurus und ausgeflippten Predigern hier und vor allem in Amerika sind der Beweis für diese Tatsache.Also: Selbst wenn ein Gott persönlich erscheint und etwas verkündet, so ist dies noch lange kein Beweis für die Richtigkeit der Botschaft. Wenn jedoch ein Buddha von JENSEITS der Götterwelt erscheint, dann sollte man seiner Botschaft Gehör schenken. Mit anderen Worten: Selbst ein Gott mag zwar auf Grund seiner Seligkeitsnatur in der Lage sein zu konstatieren, dass des Menschen "wahre Natur" reinste Seligkeit mit Gott im Himmel sei; dies trift eben jedoch nur für den Erkenntnisbereich eines Gottes zu, der immer noch an dem haftet bzw. sich damit identifiziert, was er NICHT ist, und was darum auch in letzter Konsequenz nicht auf die mit ihm, weilenden und sich mit ihm irrenden Geschöpfe zutrifft, es sei denn, es handelt um einen dem NIRVÂṆA zugewandten Gott. Lanoo.]
Darum bleibt es nur staunenswert, wie man diese grundlegende Erkenntnis überhaupt so lange übersehen konnte und immer wieder neu übersehen kann [die Erklärung hierfür liegt in der Unfähigkeit der meisten Wesen, sich VON ALLEM ERKENNBAREN ZU LÖSEN. Selbst, ja vor allem der religiöse Mensch klammert sich immer noch an seinen Himmel und Gott, den er IRRTÜMLICHERWEISE als die höchste Stufe des Seins erachtet. Dies ist so, weil der Normalmensch SEIN immer mit ETWAS Sein assoziiert. Lanoo]
Aber so ist es ja immer. In allen gebieten wagt sich der Mensch in der Regel
ohne weiteres an alles, was ihm des Erstrebens wert erscheint, ohne zuvor zu prüfen, ob denn die Mittel, die ihm zur Verwirklichung des erstrebten Zieles zur Verfügung stehen, auch ausreichen. DieseDiese BESONDERHEITEN stellt sich in der Regel erst ein, wenn man das Ziel trotz aller Mühe nicht erreicht [z.B. wenn man feststellt, dass der "ewige Friede" im Himmel nach dem Tode eben nicht ewig ist, sondern früher oder später zur Widergeburt führt. Lanoo]. Dann erst beginnt man sich darauf zu besinnen, ob denn der Grund hierfür nicht vielleicht gar in der Untauglichkeit des gewählten Mittelsliege. SO WAR ES AUCH MIT DER GRUNDFRAGE ALLER RELIGIONEN UND PHILOSOPHIE.
Seit Jahrtausenden ist man nicht müde geworden, immer wieder das Wesen des Menschen zu bestimmen, ohne dass man sich durch die ebenso unaufhörlichen Misserfolge- indem jede Definition sich bei näherer Prüfung als unhaltbar erwies- hätte irre machen lassen, bis schließlich doch einmal ein Denkorgan die Besonnenheit aufbrahcte, sich zu fragen, ob denn das menschliche Erkenntnisvermögen zur Lösung dieser Grundfrage überhaupt ausreiche, bis man also damit endete, womit man hätte anfangen sollen. Und siehe da, es zeigte sich: Unser Erkenntnisvermögen ist schon seiner Natur nach zur Lösung dieses Grundproblems ungeeignet. Damit haben wir
zugleich ein überaus wichtiges Kriterium für die Beurteilung der allerersten religiösen und philosophischen Systemen zählen, die die Menschheit hervorgebrahct hat. Nun lehrt der Buddha tatsächlich die Unerkennbarkeit des Ich. Ja er lehrt sie mit einer Schärfe, wie sonst niemand mehr, und in einer Weise, dass gar manche Geister ihm hier überhaupt nicht mehr folgen können und die von ihm gelehrte UNERKENNBARKEIT des Ich als LEUGNUNG des Ich verstehen [mit anderen Worten: Der Buddha lehrte niemals, dass es das Ich nicht gibt, sondern nur, dass es UNKENNBAR ist. Lanoo].Selbst der große Gustav Menschinge kannte nicht den Unterschied zwischen Ich und Nicht - Ich. In seinem Buch Buddistische Geisterwelten schreibt Mensching: "alles Weltliche ist ohne wahres Selbst", Wenn dem so wäre, wer ist es denn, dem man sagt, er solle sich von allem Weltlichen lösen? richtig wäre es zu sagen, dass alles Weltliche nicht das Ich ist. Beispiel: Der geneigte Leser ist nicht sein Kleid. EXISTIERT er darum nicht? Das Kleid, das er trägt, kann man vergleichen mit dem Nicht- Ich. Das Kleid ist NICHT der Leser. Steckt darum kein Leser im Kleid? Nein, er, der Leser, ist der Träger der Bürde, des Kleides und kann die Bürde wieder ablegen, wenn er es nun will. Genauso ist es mit der Bürde von Körper, Gefühl, Denken, Seele und Geist. Wir können sie ablegen, wenn wir uns dazu entscheiden. Doch WIR verbleiben doch noch, nun frei von der Bürde. OM.
Das ICH, das Wesen des Menschen, kann man doch schlechterdings gar nicht leugnen. Welches ist nun aber diese ganz besondere UNERKENNBARKEIT des Ich, die der Buddja lehrt? Unerkennbarkeit des Ich bedeutet an sich nichts weiter als die einfache Unmöglichkeit der Feststellung des Wesens des Menschen. Diese Erkenntnisanalyse liefert noch eine weitere, noch viel wichtigere Grundwahrheit, nämlich die, dass das, was sich in deinem Bewusstsein als vergänglich darstellt, unmöglich dein wahres Selbst sein kann. Denn sonst müsstest du ja, wenn das so als vergänglich Erkannte nun wirklich vergangen ist, wenn zum Beispiel dein Körper durch den unaufhörlichen Stoffwechsel mit der Zeit ein ganz anderer geworden ist, sagen: "Mein Ich ist dahingegangen."
Du, der du immer noch bist, müsstest also sagen: Ich bin nicht mehrEr." Doch wohl hellichter Unsinn!- Was vergänglich ist, ist aber auch - eben mit dem Eintritt dieser jeweiligen Vergänglichkeit - leidbringend für dich. Das setzt aber doch voraus, dass du selbst den unaufhörlichen Wechsel dieser steten Vergänglichkeit nicht mitmachst. Er beeindruckt dich ja im Gegenteil in seinen einzelnen Stadien fortwährend schmerzlich. Würdest du dich im gleichen Verhältnis selbst mitverändern, dann wäre überhaupt niemand da, der den Vorgang der Veränderung von seinem Beginn bis zu seinem Abschluss als solchen erfahren, überschauen und vom Anblick der Veränderung. DER ER SICH GEGENÜBER SIEHT, schmerzlich berührtsein könnte, Hiernach kann aber dein Ich überhaupt in nichts Vergänglichem bestehen. Nun ist aber alles, was nur je in deinem Erkenntnisbereich eintreten kann, also jedes nur mögliche OBJEKT der Erkenntnis, veränderlich und damit vergänglich. MITHIN KANN SCHLECHTERDINGS NICHTS ERKENNBARES DEIN WAHRES SELBST SEIN. Sieses Kriterium für die Ewigkeit unseres Wesens hat übrigens auch Schopenhauer geahnt, wenn er sagt: "Je deutlicher einer sich der Hinfälligkeit, Nichtigkeit und traumartiger Besschaffenheit aller Dinge bewusstwird, DESTO DEUTLICHER WIRD ER SICH AUCH DER EWIGKEIT SEINES EIGENEN INNEREN WESENS BEWUSST, weil doch eigentlich im Ggegensatz zu diesem jene Beschaffenheit der Dinge erkannt wird; wie man den raschen Lauf eines Schiffes nur nach dem festen Ufer sehend wahrnimmt, nicht, wenn man ins Schiff selbst sieht." Alles Erkennbare an uns ist wegen seiner Vergänlichkeit leidbringend für uns. Das Ziel liegt für uns nur in dem unerkennbaren Teil unseresWesens, der, weil jenseits alles Vergänglichen, kein Leiden kennt, vielmehr, wenn vom leidbringenden erkennbaren Teil befreit, in ungestörter ewiger Ruhe und damit im höchsten- empfindungsfreien- Wohlbefinden aufgeht.
So besteht denn unsere eigentliche und letzte Aufgabe [und der Sinn des Lebens ÜBERHAUPT. Lanoo] darin, uns von dem erkennbaren Teil von uns zu befreien und uns auf unser eigentliches Selbst zurückzuziehen, nach dem Vorbild des Buddha, der angesichts seines Todes zu seinen Jüngern sprach: "Ich gehe fort, lass euch allein, ich kehre zu mir selber ein."
Wenn ich klar und deutlich, so dass nicht die geringste Unsicherheit sich mehr darüber erhebt, einsehe, dass alles Erkennbare an mir infolge seiner Vergänglichkeit und damit seiner leidschaffenden Natur für mich nicht mein Selbst sein kann, ja, für dieses eine ungeheuere Bürde ist - das ist ja eben der Anattâ- Gedanke- DANN MUSS NATURNOTWENIG JEDER WUNSCH, JEDER DRANG NACH DIESEM ERKENNBAREN TEIL VON MIR ERLÖSCHEN. Das ist so sicher, als jeder Wunsch oder Drang in dem Augenblick sich auflöst, in welchem sein Objekt als Gift für uns erkannt wird. Ist aber jeder, auch der leiseste Wunsch oder Drang nach dem erkennbaren Teil von uns für immer ausgelöscht, dann findet im Tode auch kein Ergreifen eines neuen Keimes, aus dem sich eine neue Persönlichkeit bilden könnte, mehr statt, womit der unerkennbare Teil von uns immer von dem erkennbaren, leidbringenden befreit, erlöst ist.
[UND DIES IST DIE AUFHEBUNG ALLER WAHRNEHMUNG UND EMPFINDUNG. nur ein Narr könnte jetzt noch annehmen, dass ein solcher Zustand die ZERSTÖRUNG der Wesenheit selbst bedeutet. Zerstört ist nur ein für allemal, was du NICHT bist. OM. Lanoo.] "Lass alles, so findest du alles! Reis die Begierde aus, so wirst du Ruhe finden!"<<

NIRVÂṆA selbst bzw. die Aufhebung von Wahrnehmung und Empfindung wird auch (aber nicht nur( Damit ist gemeint, dass NIRVÂṆA dem Lanoo jederzeit und zu jeder Gelegenheit offenbar werden kann. Es kann beim Geschirrspülen geschehen, beim Kaffeetrinken oder aber auch während eines spirituellen Gespräches. NIRVÂṆA kündigt sich nicht an.) in der göttlichen Pause während der Seelenatem- Meditation erfahren. Dies geschieht folgendermaßen: Zunächst hört das Ein- und Ausatmen nicht mehr ein. Dies muss jedoch von selbst und auf natürlicher Weise geschehen(wer es erzwingt, indem er den Atem flach hält, riskiert im schlimmsten Falle das Leben, im besten Falle Wahnsinn=. Dann wird das Denken still. Dann enden Wahrnehmung und Empfindung. UND IMMER NOCH IST MAN DA. Das ist NIRVÂṆA.
Es kann, je nach Veranlagung und Karma des Meditierenden, Wochen, Monate oder auch Jahre dauern, bis das NIRVÂṆA - Bewusstsein in der göttlichen Pause erlangt wird.


ENDE

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